Montag, 3. Oktober 2011

Uyuni, el sueño esta cerca

Heute heisst es gross einkaufen, Infos zur folgenden Route suchen und natürlich wieder essen, glaube heute gönne ich mit einmal eine Toblerone und Pizza, so Touristenorte haben auch ihre Vorteile...

Die Strecke von Potosi nach Uyuni war eine schöne Überraschung, von Josts aus 220km sandige, schlechte Piste vorgewarnt, rechnete ich mit 4 harten Tagen. Der Hostel Manager hat mir dann bei der Abfahrt gesagt die ersten 40 km seien frisch geteert, schlussendlich rollte mein Condor über rund 160km neuer Asfalt und nur noch ca. 50 km recht gute Piste und trotzt der vielen Steigungen war es nie wirklich so anstrengend wie gedacht. So fuhr ich nach 2.5 Tagen ohne grössere Probleme, mit grosser Vorfreude in Uyuni ein.
Leider habe ich hier in der Stadt noch keinen PC mit funktionierendem USB Anschluss gefunden, darum Beschreibe ich ein paar Szenen. Hoffe kann dann noch ein paar Bilder hochladen. Teilweise gings auch zu schnell um die Kamera zu zücken, ist ja auch nicht immer beliebt.

Ich nähere mich von hinten einem kleinen, hageren Mann mit schwarzem Hut der eine schwere Schubkarre schiebt. Im vorbei fahren sehe ich einen Fellhaufen drauf, die Schubkarre ist zu kurz, der Kopf des toten Esels schleift über den sandigen Boden des Strassenrandes.

Die hochebene des Altiplano ist faszinierend, im Hintergrund Berge in allen Farben, rote, beige, graue, schwarze und grüne Streifen durchziehen die Landschaft, dank den ersten kurzen Regenfällen haben sich auch schon einige der gelben Grasbüschel wieder grün gefärbt. Einige Kakteen ragen in die Höhe, ein Nachteil wenn ich am Abend das Velo ab der Strasse schiebe... Dank den Specialized Airlock Schläuchen (so ähnlich wie Slime) bin ich von einem unmittelbaren Platten verschont geblieben, muss aber heute doch einmal die Reifen auf Dornen kontrollieren. Nach einem ausgiebigen Nachtessen und einem Päckli Güetzi zum Dessert treibt mich die Kälte dann aber relativ schnell ins Zelt, am Morgen waren die Wasserflaschen ausserhalb des Zeltes jeweils gefroren. Klare Luft, kein "Lichtsmog", die Sterne funkeln unglaublich am Himmel, auch ohne Mond kann ich mich ohne Taschenlampe draussen orientieren, wenn dann der Viertelmond aufgeht kann ich schon fast etwas lesen.

Samstag Nachmittag, ich rolle gemütlich über die Ebene, am Strassenrand sitzen ein paar Familien und Frauen mit Taschen, Körben und Kisten, alle warten auf den Bus nach Uyuni. Zwei Frauen halten mich an und fragen wo ich hinwill, sie scherzen ich hätte doch noch genug Platz auf dem Gepäckträger um sie nach Uyuni mitzunehmen. Ich erkläre dass es heute zu weit ist, sie wären schneller und bequemer mit dem Bus. Eine der Frauen meinte "queda cerquita, solo este cerro no mas a Pulacayo". 10 km Fläche (dort gezeltet), 4km leichte Steigung, Abfahrt und noch einmal langezogene Steigung auf knapp 4000m, der Weg zum nächsten Dorf stellte sich dann aber doch etwas mehr als "es ist ganz nahe, nur noch über diesen Hügel" heraus. Die letzten 1.5 Stunden vom Minenort Pulacayo waren dann der absolute Hammer, südlich sah ich schon die ersten rötlich, schmutzigen Ausläufer des Salar de Uyuni, vom Pass aus tauchte dann hinter der Hügelkette eine riesige weisse Fläche am Horizont auf, der Salar ist in Sichtweite.

Seit ich vor ca. 15, 16 Jahren mein erstes Bild von einem Velofahrer auf dieser unendlichen Salzfläche gesehen habe ist dies ein Traum für mich, wenn alles gut geht wird dieser morgen für mich in Erfüllung gehen. Gestern klapperte ich die Hostels ab, habe aber leider keine anderen Velofahrer gefunden, wäre schon gut für die nächsten Tage ein Gspändli zu finden. Meine vorgesehene Route führt mich in 2 Tagen quer über den Salar, dann weiter nördlich über den Salar de Coipasa (die 4 Töffahrer meinten die ersten 2 km seien nass, nachher ziemlich trocken), über die Grenze nach Chile und dort via Salar de Surire und heissen Thermen wieder zurück nach Bolivien in Sajama. Ich habe teilweise GPS Daten oder Routenbeschriebe, es wird Dörfer mit kleinen Läden und Trinkwasser haben, aber diese Strecke von 8 bis 10 Tagen ist schon etwas "ab vom Schuss", meine Taschen werden voll mit Esswaren und Schleckereien gefüllt sein.
Jetzt noch einmal dem Condor etwas Zuneigung schenken und alle Lager mit etwas Öl versehen. Auch für Monki ist die faule, bequeme Zeit in der Lenkertasche vorbei, ich habe ihm die Verantwortung als Navigator übertragen.

Die bisherige Route von Cuiaba nach Uyuni

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen