Donnerstag, 13. Oktober 2011

meine bisher intensivste, verrückteste Route

nach fast 2 wochen unterwegs, ein ruhe nachmittag in kleinem dorf, die vergangenen tage waren die sicher intensivsten in meinen bisherigen Reisen. Jeder Tag hat so viel neues, unerwartetes gebracht, war unmöglich irgendwie vorauszuplanen und musste immer wieder neu entscheiden. stichwortartiger bericht, könnte auch einen roman darüber schreiben...

salar de uyuni von ost nach west überquert, 2 tage, 148 km über das grenzenlos scheinende salzmeer, immer dem pfeil auf dem gps folgend. monoton aber gerade dadurch eine sehr spezielle, super erfahrung.
salar de coipasa zuerst wegen zuviel wasser zu umkehr gezwungen, sah aus wie das mittelmeer, dann von militär auf richtigen weg geschickt, trotzdem 4km durchs salzwasser, nachher "trocken", dicke salzkruste am condor. in coipasa im hospital in der maternidad (kreissaal oder so) übernachtet, lustiger abend mit dem team.
nächster tag sandsturm, horror einreise nach chile, die arschlöcher (sorry) waren noch schlimmer als die amis, alles gescannt und dann durchsucht. ein paar früchte und salami konnte ich trotzdem schmuggeln, leider 2 päckli wibeeri vergessen zu verstecken und die machete am velo haben sie als waffe konfisziert, die kleinere im rucksack zum glück übersehen. ein paar güetzi und brot kaufen. velo waschen im eiskalten fluss.
am morgen steifgefrorene hosen und socken. wunderbare, aber holprige route durch chile, 3 autos am tag, 20km verfahren, schöner camping abend an heissem fluss.
bewölkt, wird immer schlimmer, "illegale" abkürzung durch bolivien wird mit schneesturm bei aufstieg zu 4520m pass bestraft. abfahrt zu heissen termas polloquere beim salar surire. bade im schlamm, brot backen in bratpfanne, fängt wieder an zu schneien, carabineros raten mir zum refugio der guardaparques zu fahren, noch einmal 2 stunden gegen eiskalten wind und dämmerung, in letztem tageslicht dort. überraschung, keine guardaparques dafür treffe ich catherine und marcelo dort an, tee am kaminfeuer, heisse dusche, aus ihren grosszügigen vorräten zaubert catherine ein herrliches abendessen, breite isomatte und schlafsack vor kamin aus.
kein schnee, sonnenschein. beschliesse in surire zu bleiben, halbtagestour zu der lagune mit den 3 flamingo arten. nachmittag ausruhen, weitere bratpfannen brote backen und frisches, knuspriges, dampfendes früchtebrot gleich verspeisen. abend zuerst wieder alleine bevor um 9 noch 2 arbeiter eintreffen, von marcelo und catherine noch etwas proviant erhalten, feine spaghetii mit trockenfleisch- tomatensauce und PARMESAN und weihnachstkuchen dessert :-)
einigermassen gute strasse, aber sicher über 100 lastwagen durch die borax mine auf dem salar de surire, eigentlich naturschutzgebiet... erster condor kreist über mir. langer tag, abzweigung zu weiteren termen, heisses bad auf 4500m, eiskalte nacht.
geniesse haberbrei mit schoggi (leider kein brot mehr) im heissen wasser, pass von 4712m, abfahrt zu grenze. mit rückenwind und teer verwandelt sich der condor in einen falken, 80er. problemlose einreise nch bolivien. werde von bol. empfangen wie verabschiedet, gegen sandsturm nach sajama, 2h für 11km. dort möchte ich ruhetag machen, klopfe bei 4 hostals an, mir wird motivationslos eine absteige ohne dusche offeriert, nein danke da zelte ich lieber. internet funktioniert zur zeit nicht, keine bäckerei, sandsturm, also keine ruhetag infrastruktur. fahre noch 2 h weiter um vulkan sajama, stürmische nacht.
heute guter tag, rückenwind, schöner cañon und trotz hauptstrasse chile- la paz gar nicht so schlimm mit lastwagen. seit mittag in kleinem dorf, herziges hostal, kleine lädelis, die immergleichen kleider endlich gewaschen und endlich ein lebenszeichen senden.

1 Kommentar:

  1. Hallo Klaus
    Gewaltig was du seit unserem Treffen in Uyuni alles erlebt hast. Schade, dass dich die Carbineros in Surire nicht aufgenommmen haben, da hatte ich anscheinend mehr Glück.
    Weiterhin eine tolle Zeit mit bereichernden Begegnungen
    Hans-Ueli.ch

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