Donnerstag, 16. Februar 2012

Letzte Velotage nach Bariloche


Von Junin fuhr ich noch einmal in den Lanin Nationalpark zu den Termas beim Paso Caririñe. Eine wunderschöne Strecke entlang von tiefblauen Seen und durch wilde Wälder. Ich habe die Strecke bereits vor 12 Jahren gefahren und es war auch diesmal genial. Bei den Termas kam dann die grosse Entäuschung, die natürlichen Pools von 2000 sind eklig verschlammt, andere mit 64º C definitiv zu heiss und der brandneue Spa Komplex bereits wieder geschlossen und am zerfallen. Der Gendarme sagte mir noch die Termas seien "muy lindo", was er auch immer darunter verstand... Also fuhr ich wieder 14km zurück und verbrachte die Nacht an der Laguna Verde, dachte schon beim hinfahren eigentlich könnte ich auch den Nachmittag hier verbringen, entschied mich dann aber doch fürs heisse Wasser. "So geht das" in Argentinien.



Ab San Martin de los Andes machte ich mich dann auf eine ungemütliche Fahrt bereit. Im Juni 2011 ist in Chile der Puyehue Vulkan ausgebrochen, durch  seine Aschewolke wurde der Flugverkehr nicht nur in Südamerika sondern bis nach Australien und Neuseeland gestört. Damals wurde Villa La Angostura mit einer über 30 cm dicken Ascheschicht bedeckt, für den Nobelferienort und die Nationalparks in Argentinien ist der immer noch Asche speiende Vulkan eine Katastrophe. Ich hatte Glück und einen ziemlich windstillen Tag erwischt, sah Fotos von anderen Velofahrern die da knapp 100m Sichtweite hatten. Zum verweilen lud es aber dann auch nicht wirklich ein, so stellte ich mich auf meine zwei letzten Tage auf dem Condor ein.

Die ersten 50 km südlich von San Martin Über den Bergen sieht man die ersten Aschewolken.
Buff und darunter eine Staubmaske, ich war für einmal froh war es heute nicht so heiss.

Bimssteine schwimmen am Seeufer des Lago Espejo.
Kurz vor Bariloche nahm der Wind deutlich zu und es wurde alte Asche aufgewirbelt und neue reingeweht, am Morgen hatte ich eine Staubschicht auf Zelt und Velo. Ist zum Glück nicht jeden Tag so, heute hat es keine Asche dafür Regentropfen in der Luft...
Ich hatte noch absolut keine Lust auf ein Hostel, darum fuhr ich noch etwas aus Bariloche heraus zum ersten Campingplatz, El Yeti. Dort verbrachte ich einen ruhigen Nachmittag und am Abend feierte ich noch einmal richtig, nicht mit Yeti Schnitzel, aber mit einem 600 grämmigen Rinds Steak. Letzter Einsatz für meine Bratpfanne, sie war lange Zeit nur Balast, bereue aber keine Sekunde diese schwere aber einfach geniale Pfanne mitgeschleppt zu haben.



Und heute Mittag, 16.02.2012, war es so weit, der letzte Flug des Condors auf dieser Reise, die letzten 6.52 km von 10'883 km bis zum Periko's Hostel.
Jetzt geht es darum die Rückreise zu organisieren, habe ja noch ein paar Tage bis ich am 1. März dann wieder Schweizer Boden betrete.

Das Ende der Veloreise ist somit Realität, es stimmt für mich, nicht dass ich des Velo fahrens überdrüssig bin, aber man soll ja aufhören wenns am schönsten ist. Mache (noch) keinen grossen Rückblick, aber hier ein paar Stichworte zu meinem vergangenen Alltag.

Was ich vermissen werde:
Für mein Spanisch gelobt werden. Aus der Pfanne essen und herzhaft auf die Gabel beissen. Kreuz des Südens. Das Licht Patagoniens. Argentinisches Fleisch. Facturas. Unendlicher Vorrat an Dulce de Leche im Supermarkt. Mantecol. Nicht wissen wo ich am Abend schlafe. Irgendwo weit weg von Zivilisation zelten. Exped Matte aufpumpen. Bolivianische Preise. Jeden Tag von neuem beginnen und entscheiden was ich machen will. Andere Velofahrer treffen und Räubergeschichten austauschen. Abfahrten mit vollbepacktem Velo.

Was ich nicht vermissen werde:
Mitleidig gefragt zu werden ob ich alleine Reise (fast täglich). Die Frage wie viele Kilometer ich pro Tag fahre. Geruch vom am Morgen feucht verpackten Schlafsack. Jeden Tag das Velo neu beladen. Hupende Autos. Staubpisten mit viel Verkehr. Chaqueta Amarilla Wespe (schmerzt höllisch). Skypen. Auto Alarmanlagen. Chilenische Restaurants. 10 Tage gleiche Unterhosen tragen. Party Backpackers. Während der Siesta an geschlossene Türen anrennen.

Am Sonntag 19. Feb. steht die 20 stündige Busfahrt nach Buenos Aires auf dem Programm, weiter dann noch ein paar Tage nach Misiones.

Sonntag, 12. Februar 2012

Fiesta Nacional del Puestero

In Junin de los Andes habe ich zur Abwechslung einmal Glück, meistens verpasse ich die Fiestas oder bin ein paar Tage zu früh, heute hat es gepasst. Gaucho Kultur pur. War eindeutig ein Männerfest und diese haben sich richtig herausgeputzt. Schöne Frauen zeige ich euch dann aus Buenos Aires oder so ;-)















Caviahue und Chilenische Schweiz

Patagonien hat noch einige Flecken auf Lager die ich noch nicht kenne, darum auf nach Caviahue und in die "chilenische Schweiz". Mich nimmt nur Wunder warum die Gegend so genannt wird, wegen Schneebergen, Kühen und Seen oder wegen Kälteeinbrüchen, hohen Preisen und teilweise unfreundlichem Ton mit Touristen ;-) Schön wars, seht und geniesst, genau wie ich es getan habe.


 Rio Agrio
 Milanesa con Pure. Gefällt mir wenn die Bratpfanne zu klein ist um das Schnitzel in einem Mal zu braten.
 Caviahue. Endlich echter Wald, wie gut so grün tut.


 Die 10 sind voll.
 Endlich durch Wälder fahren. Sau steil aber trotzdem wunderschön auf chilenischer Seite.

 Conguillo Nationalpark mit Llaime Vulkan.







 Wieder einmal Wandervogel.





 Tejo mit seinen Ochsen, habe mir auch so Zugtiere gewünscht, habe das Velo einige Stellen schieben müssen weils so steil war.
 Frische Brombeeren am Strassenrand fürs Morgen Müesli. Luxus pur...
 Chao Chile (für diese Reise). Gracias