Donnerstag, 29. September 2011

Cerro Rico - Potosi

Blick über Potosi. Seit 2 Tagen bin ich hier in der Stadt, besuchte die Minen des Cerro Rico und lasse meinen Körper an die Höhe anpassen.
Einmal schauen wie sich die Situation in Bolivien entwickelt, es gibt Stimmen, die geben Präsident Morales nur noch wenige Tage im Amt. Heute ist grosser Streiktag, die Situation im Land scheint wegen einer neuen Strasse im Amazonas Gebiet zu eskalieren. Es gibt seit Tagen im ganzen Land täglich Demonstrationen gegen die Regierung, die Polizei ging gewalttätig gegen Indigena Demonstranten vor, nun hat sich Evo Morales auch den letzten Goodwill bei den Indigenas verspielt hat.
Die Bolivianer machen was sie am besten können, Aufruhr. In La Paz sind die Demonstrationen am heftigsten, hier in Potosi friedlich aber alle paar Sekunden böllernde Raketen und Dynamit.
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Potosi liegt zwischen 3200 und 4200 MüM, gegen 200'000 Einwohner trotzen der nächtlichen Kälte, rund die Hälfte davon ist von den Minen abhängig.

Cerro Rico




Eingang zu einer der unzähligen Minen, 46 Cooperativas mit 12000 bis 15000 Mineros höhlen den Berg täglich weiter aus, seit rund 500 Jahren wird hier nach Silber und anderen Metallen geschürft.



Wir kraxeln durch Stollen zu verschiedenen Gruppen von Mineros.






Jhony zeigt uns die Dynamit Stangen, er hat mit 14 in den Minen angefangen. Nach 8 Jahren hat er als Guide einen neuen Job gefunden. Alejandro und seine Truppe haben gerade die Löcher für die 20 Dynamit Stangen gebohrt, die Sicht beschränkt sich auf wenige Meter. Auch mit den Staubmasken ruiniert diese Arbeit die Gesundheit in ein paar Jahren.


Tomas und seine 4 Kollegen machen eine kurze Pause, es werden neue Koka Blätter gekaut und etwas Saft mit dem 96% Alkohol vermischt, das einzige was die Mineros in ihren 12 bis 24 Stunden Schichten zu sich nehmen. Der jüngste in der Gruppe ist 17, seit 2 Tagen hat er seinen Mechaniker Job aufgegeben und in der Mine angefangen. Vor kurzem Vater geworden, als Minero verdient er zur Zeit mehr als vorher, die Mineros haben momentan eine gute Silberader was ihnen rund 130 CHF pro Woche einbringt, ein guter Lohn für Bolivien.



Zum Schluss bedanken wir uns mit Koka Blättern, Zigaretten und Alkohol beim Tio für seinen Schutz.


Demonstration gegen die Regierung Morales.














Mittwoch, 28. September 2011

unterwegs nach Potosi

Mit Cristian (Argentinen) und Alex (Brasilien) machten wir einen kleinen Asado in Sucre. 3 Chorizos und 1.5 kg Costillas. So gestärkt wars halb so wild nach Potosi, war einen Tag schneller als gedacht.


2 Mal half ich platten Sonntags Gümmelern mit meinem Service Fahrzeug...

Und wieder ein Zeltfoto, weils so schön war...

Samstag, 24. September 2011

El Condor

El Condor hat eine Gallionsfigur erhalten. Das Bici fährt sich bis jetzt sehr gut, ist leider nicht ganz so steif geworden wie erhofft, aber die Sitzposition stimmt und bin wirklich damit zufrieden. In Santa Cruz habe ich die 2. Kette montiert, diese wird jetzt noch ein paar hundert km drauf bleiben, dann kommt wieder die erste drauf. Hinterreifen habe ich in Samaipata nach 1600km Teer vom gut rollenden Marathon Supreme auf den etwas profilierteren Marathon XR gewechselt, aber noch keine Verschleiss erscheinungen. Ein Dorn aus den Reifen gezogen, dank Airlock Schläuchen aber kein Platten. Antrieb aus Deore, SLX mit GripShift funktioniert tadellos. Mechanische Avid Scheibenbremse bisher super.
Nur der hintere Bruce Gordon Gepäckträger ist etwas verbogen, das lose Ende des Mammut Packriemen hat sich aus der Schlaufe gelöst und im Hinterrad aufgewickelt, 120kg Reisskraft ist viel...

Fotos Bolivia


Jesuiten Mission bei San Juan Chiquitos

Chris, Ami der 4.5 Jahre mit dem Velovon der USA nach Argentinien fuhr und jetzt seit 12 Jahren mit Sol hier eine kleine Biofarm und Hostel betreibt.

Moises und Anna, seit einem Jahr unterwegs mit ihren in Ecuador geschweissten riesen Anhängern. 
Es geht noch mehr, in Samaipata traf in ein Paar, sie hochschwanger mit dem 2. Kind, wird in diesen Tagen in Samaipata auf die Welt kommen, im Dezember geht die 4.5 jährige Reise mit 2 Kindern im Chariot Anhänger weiter.
geschliffene Steine in Flussbett

Mittagsdusche bei Las Cuevas.


Staub Piste von der üblen Sorte nach Aiguille. Die abendliche Belohnung war dafür gross mit diesem Platz, jenseits von kläffenden Hunden und ab 2 Uhr krähenden Gockeln.
Dorfszenen

Nebelwald Amboro Park

Unterwegs...



Sucre



Sucre


Seit 2 Tagen lasse ich es mir in Sucre, der angeblich schönsten Stadt Boliviens, gut gehen, dass heisst vor allem viel essen und etwas durch die Stadt schlendern. Der Weg hierher war lang und teilweise steinig...

Seit meinem letzten Eintrag bin ich vorwärts gekommen, zuerst durch den ganzen bolivianischen Südosten nach Santa Cruz de la Sierra, eine sehr langweilige, flache und bis auf 40 fehlende km geteerte Strecke. Es gab nicht viel fürs Auge, ein paar schöne Kilometer bei Chochis, ein ausbrennender Lastwagen und vor allem Trockenwald, der immer stärker von den Farmen verdrängt wird. Am 2. Tag hats geregnet, meine erste Nacht frei campen also nicht so ein Erfolg, dafür wurde ich 2 Tage später am Rand einer Kuhweide hinter ein paar Büschen mit einem schönen Platz belohnt. Während ich mein Essen kochte ging rechts die Sonne glutrot unter, während sich links der (fast) Vollmond über die Landschaft erhob. Da wusste ich warum ich eigentlich hier bin, genau für solche Augenblicke. 660km in 4.5 Tagen, loco...

Ab Santa Cruz nahm ich es dann etwas ruhiger, schliesslich sollten sich auch endlich die Anden unter meinem Condor erheben. Durch ein Tal stieg die Strasse angenehm an, campen, am 2. Tag am Mittag unter schönem Wasserfall abkühlen und schon war ich in Samaipata. Ich liess mich vor Monkis laufender Kamera zu folgender Aussage hinreissen: “Nach den ersten flachen, langweiligen 1600 km habe ich die letzten 60 km Aufstieg wirklich richtig genossen”.
Samaipata liegt schön auf 1600m, ein Ort, der durch seine Lage und angenehmes Klima  auch viele Ausländer angezogen hat, vor allem kulinarisch ein Vorteil, geräucherter Rochschinken und wirklich feines Vollkornbrot etc., ihr könnt euch vorstellen wie ich meine Taschen damit überfüllt habe... Ich machte eine Wanderung im (trockenen) Nebelwald des Amboro Naionalpark und besuchte die Inka Stätte El Fuerte, östlichster Punkt des Inka Reiches.
Ab Samaipata wusste ich, die rollenden Kilometer sind vorbei, jetzt gehts in die Berge, aber statt schön beständig anzusteigen führte die Strasse natürlich über Hügel und durch Täler, die 2 nächsten Nächte schlief ich wieder tiefer als Samaipata. Der 3. Tag zwischen Saipina und Aiguile war dann ein erster Prüfstein, ab der Abzweigung nach Saipina fuhr ich auf Piste, aber ab Saipina wurde es eine richtig üble und vor allem sandige Angelegenheit.  Zum Glück habe ich in Samaipata den profilierteren Marathon XR Reifen montiert, aber zu noch mehr Profil wünschte ich mir noch viel mehr die aufgespritzen Beine von Cadel Evans bei der Tour de France, es brauchte erstmals richtig Kraft um vorwärst zu kommen, teilweise so mit 8 bis 10km/h im flachen, 3 bis 5 bergauf... Belohnt wurde ich aber mit 3 schönen wilden Camping Abenden, wie viele Sterne der Himmel hier hat und es werden noch mehr werden in der Höhe. Am fünften kam dann die grosse Steigung nach Sucre, von 1600m auf 2800m, dazwischen immer wieder lange Abfahrten, wurden sicher so gegen 1800 -2000hm an diesem Tag, aber immerhin auf guter Teerstrasse. 

Landschaftlich konnte ich die letzten Tage wirklich geniessen, es sind noch nicht die hohen Anden, die beigen, roten und grün schimmernden Berge sind noch mit spärlichen Bäumen und Kakteen bewachsen, die Flusstäler sind fruchtbar. Die Bolivianos sind bisher ein sehr freundliches Volk, mir wird viel zugewunken, ich werde lächelnd gegrüsst und grüsse natürlich freundlich zurück, (noch) merke ich nichts von der Zurückhaltung der Altiplano Bewohner. Ein entgegekommender Lastwagenfahrer hat mich angehalten und wollte wissen was und warum ich dass hier mache, muss oft erklären dass ich mich nicht irgendwie “pilgerisch” bestrafe oder so, er schickt “saludos a todos los suizeños”.

So, habe schon seit 3 Stunden nichts mehr gegessen... Weiter gehts dann wahrscheinlich morgen nach Potosi und zum Salar de Uyuni. Hier in Sucre ists schon ziemlich kühl, brauche also Faserpelz und Schuhe, muss dann für die ersten 4000er auch meine warmen Sachen zuunterst aus den Taschen holen und die Shorts versorgen... 

Seit einem Monat bin ich nun unterwegs, sehr schnell für meine Verhältnisse, der Zähler steht schon auf 2080km, dies wird sich aber in den nächsten Wochen durch die schwierigen Strecken sicher drastisch nach unten korrigieren.

Dienstag, 13. September 2011

Pantanal Biketrip

So waren also die Bruecken, oder was davon uebrig blieb...
Hier sah ich dass es wirklich keinen Sinn mehr hat.

2. Nacht frei campen in Bolivien.

Mittwoch, 7. September 2011

Pantanal Landschaft

Von Campo Grande aus fuhr ich mit dem Minibus von Ecological Expeditions in den Pantanal, Bici und Gepaeck im Anhaenger dabei. Nach dem umsteigen auf den 4x4 Jeep erreichten wir unser Camp, einfach perfekt. Die meisten schliefen in der Haengematte, es hatte auch ein paar Zelte und natuerlich schlief ich in meinem eigenen Zelt. Es gefiel mir so gut dass ich gleich 5 Naechte blieb. Essen war superlecker und immer viel, WCs und Duschen immer sauber, was will man mehr. Mit unserem Guide Jony Indiano machten wir dann verschieden Ausfluege wie Wanderung, Nachtsafari, 2 Bootstouren und Piranha fischen (die schmecken gut), die ersten 3 Tage hatte ich also Programm. Am vierten machte ich dann eine kurze Velotour ueber die Sandpiste und checkte einmal die Lage. Letzte Saison hatte es extremes Hochwasser, ueber 50 km wurden praktisch alle Bruecken auf der Parkstrasse weggeschwemmt. Die ersten 25 bis zu unserem Camp waren wieder repariert, von dort aber nur noch so provisorische Baumstaemme zum rueber balancieren. Ein paarmal war dies mit dem Velo ganz ok, aber dann stand ich nach 16 km vor einem 20 m breiten Fluss. Dort habe ich eingesehen dass es mit dem ganzen Gepaeck am Velo kein durchkommen gibt, alleine doch zu gefaehrlich. Ich erfuhr dann noch von 4 bis 5 km Sumpf Passage wo jegliche Bruecken und die Strasse fehlt. Leider habe ich die Speicherkarte im Hostel vergessen, werde noch ein paar Bilder nachliefern. Bei der Rueckfahrt durch die menschenleere Gegend reichte es immerhin noch zu einem Geroge Brown Ride ;-)


Abendstimmung am Fluss bei unserem Camp.

Rueckfahrt zur grossen Hauptstrasse, die Bruecken sind hier wieder ganz, der teilweise tiefe Sand machte das Velo fahren aber trotzdem nicht einfach.


weiter gehts in Bolivien...

Pantanal Tiere

Morgenstund hat Gold im Mund. Bereits vor 6 geht die Sonne auf, wunderbar. Als ich mich um halb 6 alleine aufmachte, sah ich einen Schatten der sich bewegte, als ich mit der Taschenlampe in die Buesch zuendete reflektierten gruene Katzenaugen! Von der beschriebenen Groesse meinte mein Guide es ein Puma oder Ozelot gewesen. Hier ein paar Tierbilder, es war wirklich genial. Wir sahen auch noch Hirsche, Guerteltiere, verschiedene Storcharten, Reiher, Schlange und noch vieles mehr, nur der beruehmte Jaguar hielt sich versteckt.

Ja, es hatte viele Voegel am Morgen ;-) (Hellseherin)
Auch am Tag dominierten die Voegel die Tierwelt.
Rote, Blau Gelbe, Gruene und die Dunkelblauen Aras.



Tukan

Eisvogel (Kingfisher)

Irgend etwas wie Tiger Reiher... Habe den genauen Namen vergessen.

Jacarés (Kaimane) hatte es zu hunderten. Ziemlich freidliche Kerle, auf einer Wanderung durch den Sumpf sind wir ziemlich eng zwischen 2 durch, auch an Land kann man sich ihnen auf armeslaenge naehern. Monki erwies sich aber als Kroki Schreck, kaum packte ich ihn aus sprangen die armen Viecher schreckhaft ins Wasser.


Capibara (Wasserschwein)

Sonnentankender Leguan

Otter